Wildkräuter sammeln, trocknen, aufbewahren & mischen
Die meisten Wildkräuter lassen sich das ganze Jahr über ernten. Das kräftigste Aroma entwickeln die meisten Heil- und Wildkräuter allerdings erst kurz vor ihrer Blüte. Mit einem scharfen Messer oder einer Schere werden dann die Triebe, Blüten oder Stängel bei trockenem, sonnigem Wetter abgeschnitten. Dabei eigenen sich junge Blätter besser, als ältere. Blüten sollten geerntet werden, kurz bevor sie sich ganz öffnen. Dann schmecken sie besonders süßlich. Doch denke daran, immer nur so viel zu nehmen, wie es der Natur nicht schadet!

Wichtige Hinweise zum Sammeln
Bei mehrjährigen Kräutern wie Oregano oder Thymian empfiehlt es sich nur ein Drittel der vorhandenen Triebe auf einmal abzuschneiden, da die Pflanzen nur sehr langsam nachwachsen. Hingegen können krautige Pflanzen, wie die Minze oder Melisse mehrmals im Jahr geerntet werden.
- Sammle nur dort, wo reichlich davon wächst
- Wildkräuter die bei Regen, Nebel oder Tau gesammelt werden können schnell schimmeln. Sammle die wertvollen Pflanzen lieber bei trockenem oder sonnigem Wetter.
- Sammle nur Pflanzen, die du wirklich kennst
- Straßenränder, Getreidefelder und Hundewiesen sind nicht zum Sammeln geeignet, weil die Pflanzen oft durch Verunreinigungen oder Pestiziden belastet sind
- Angegebene Dosierungen sollte man nie überschreiten, sondern lieber unterschreiten
- Sammle die Pflanzen nie in Plastiktüten, sondern in luftigen Stoffbeuteln oder Körben
Blüten & Blätter trocknen
Auf einem Tuch können die Blüten und Blätter ausgebreitet sehr gut trocknen. Es sollte darauf geachtet werden, dass genügend Abstand herrscht. Der Ort sollte trocken, dunkel und gut belüftet sein. Bei hoher Luftfeuchtigkeit droht Schimmelgefahr! Großblättrige Blätter trocknen besser, wenn sie zum Beispiel auf einem Gitter lose liegen. Auch empfiehlt es sich, die Pflanze mehrmals im Trockenprozess zu wenden.


Weit verbreitet ist auch das Trocknen als Kräuterstrauß. Hierfür werden die Kräuter locker zusammengebunden und kopfüber an einer Leine aufgehängt. Der Ort sollte ebenfalls trocken und luftig sein. Bei hoher Luftfeuchtigkeit droht Schimmelgefahr! Nach 2-4 Tagen sollten die Kräuter richtig trocken sein. Sie sollten zwischen den Fingern richtig „rascheln“ und „zerbröseln“.
Im Backofen schnelltrocknen

Manchen Blüten, wie z.B. der Holunder oder der Löwenzahn können auch im Backofen bei ca. 35-40 Grad schnellgetrocknet werden. Die Temperatur sollte nicht höher sein, damit die wertvollen Bestandteile und ätherische Öle nicht verloren gehen. Die Blüten werden dabei auf ein Backblech mit Backpapier gelegt und häufig gewendet. Dabei ist es ratsam den Backofen mit einem Tuch oder Kochlöffel leicht geöffnet zu lassen.
Beeren als Superfood konservieren
Um frische Beeren zu trocknen, heizt du den Ofen auf ca. 50 Grad vor. Beachte: Je heißer die Früchte getrocknet werden, desto mehr Vitamine gehen dabei verloren. Belege nun ein Backblech mit Backpapier und lege nun die Beeren darauf. In ca 1-1,5 Stunden sind die Beeren trocken und können auskühlen. Empfehlenswert ist es, einen Holzlöffel oder Küchentuch in die Backofentür zu klemmen, damit die Feuchtigkeit problemlos aus dem Ofen entweichen kann.
Ein fruchtiges Erlebnis sind die getrockneten Beeren im Frühstücksmüsli oder zusammen mit frischem Quark oder Jogurt. Auch zusammen mit deftigem Bergkäse sind die Früchte ein köstlicher Genuss.

Aufbewahrung der wertvollen Wildkräuter
Die getrockneten Pflanzen und Beeren können in einer lichtundurchlässige Dose, in einem Schraubglas oder in einem Glas mit Korkverschluss
aufbewahrt werden. Das Schraubglas hat den Vorteil, dass die Gummidichtung keine Feuchtigkeit durchlässt. Doch beachte, die getrockneten Blüten und Blätter erhalten ihre Wirksamkeit oft nur 1 Jahr.


