Staffelsee
Fundorte, Wildkräuter & Heilkräuter

Auf den Spuren der Wildkräuter. Staffelsee

Der Staffelsee ist ein moorhaltiger Badesee im südlichsten Landkreis Oberbayerns. Er ist bis zu 40 Meter tief und hat eine Fläche von knapp acht Quadratmetern. Rund um den See gibt es immer wieder kleine Badebuchten, die zum Verweilen einladen. Der Rundwanderweg mit einer Länge von über 22 km lässt sich leicht zu Fuß umrunden. Er führt durch abwechslungsreiche Uferlandschaften, Schilf- und Moorgebiete. Und immer wieder lassen sich wertvolle Wildkräuter am Wegesrand finden.

Der 22 km lange Rundweg ist sehr abwechslungsreich.

Rundwanderweg am Staffelsee

Die meisten Pflanzen wachsen direkt am Wegesrand und in Ufernähe. Am besten startest du deine Wildkräuter-Wanderung am Staffelsee-Freibad in Murnau. Hier gehst du zunächst auf einem bewaldeten Weg am südlichen Seeufer entlang mit Blick auf die Insel Wörth, bis man am Ende in das Naturschutzgebiet Staffelsee Moore gelangt. Am Wegesrand wachsen Hagebutten, Schlehen und die schwarz, glänzenden Brombeeren. Das Superfood hat einen sehr hohen Anteil an Vitamin C und A. In Ufernähe findest du unter anderem die Schafgarbe, Beinwell, Gänseblümchen, Königskerze, Frauenmantel, Spitzwegerich und den Giersch. Die Hagebutten der Hundsrosen helfen bei Blasenentzündung und Vitaminmangel.

Von dort führt der beschilderte Weg Richtung Norden durch eine Landschaft mit Schilf, seltenen Pflanzen und Wasservögeln. Hier wachsen Brennnesseln, Quendel und an wenigen Stellen Brunnenkresse. Anschließend folgt ein lichtes Birkenwäldchen mit einem gesandeten Wanderweg.

Folge dem Weg bis zum Murnauer Moos. Hier verbinden sich großflächig Streuwiesen, Nieder- und Übergangsmoore mit voll ausgebildeten Hochmooren. Das Murnauer Moos ist das größte zusammenhängende noch ursprüngliche Moorgebiet Mitteleuropas. In Uffing kannst du deine Wanderung etwas abkürzen, indem du mit dem Schiff zurück nach Murnau fährst.

Heilkräuter & Wildkräuter am Staffelsee entdecken

Schafgarbe. Bekannteste Heilpflanze

Die Schafgarbe (Achillea millefolium)ist eine der ältesten uns bekannten Heilpflanzen. Sie blüht von Juni bis Oktober in weiß bis hellviolett und wächst vor allem in Wiesen, an Bächen und an Weg- und Waldrändern. Dabei gilt sie als besonders robust und widerstandsfähig. 2021 hat der Bund Deutscher Staudengärtner die Schafgarbe zur Staude des Jahres gewählt. 

In der Küche werden junge Blätter und die Blüten als Würzkraut für Butter, Kräuterquark, Salate, Gemüse, Suppen, Aufläufe und Brot verwendet.


gierschblatt

Giersch. Unkraut auf dem Teller

Der Giersch wächst (fast) überall und hat schon manch einen Gärtner in die Verzweiflung gebracht, denn er verbreitet sich durch unterirdische Wurzelausläufer.

Doch neben den vielen Vitaminen enthält die Pflanze einige Mineralstoffe, Spurenelemente und ist reichlich an Eisen. Zum Vergleich: In 100g Giersch stecken viermal mehr Vitamin C als in einer Zitrone. 


Beinwell. Bei Wundheilung & Entzündung

Die Blütezeit des Beinwell (Symphytum officinale) erstreckt sich von von Mai bis September. Es wächst vor allem in Sumpfwiesen und an Weg- und Waldrändern. Der starre Stiel und die Blätter sind rau und borstig behaart.

Aufgrund der giftigen Alkaloide, die in der Pflanze stecken, darf Beinwell nur äußerlich angewendet werden. Das Wildkraut unterstützt die Wundheilung, hemmt Entzündungen und lindert Schmerzen.


Kleine Braunelle. Lecker im Kräuterquark

Die Kleine Braunelle (Prunella vulgaris) ist ein robuster, krautiger Bodendecker. Er wächst überall in Wiesen, an Böschungen, in Parks und Hängen und ist dabei sehr anspruchslos.

Die Blüten der Pflanze werden für wohltuende Tees trocken oder frisch mit heißem Wasser aufgegossen. Der Tee schmeckt leicht süßlich. Ein Kaltauszug ist besonders zum Gurgeln gegen Entzündungen im Mundbereich empfehlenswert. Die feinherben Blätter und Blütenknospen können als Brotbelag oder als Zutat für Kräuterbutter, Dressings oder Kräuterquark beigemischt werden.


Großblütige Königskerze. Bei Halsweh & Husten

Die Königskerze (Verbascum densiflorum) kann bis zu zwei Meter hoch werden und blüht auf einem Großteil ihrer Höhe mit leuchtendgelben runden Blüten. Ihre stattliche Erscheinung lässt sich schon von weitem erkennen. Sie hat elliptisch, gekerbte Blätter und einen hohen, filzigen Stängel.

Die Blüten der Pflanze werden für wohltuende Tees trocken oder frisch mit heißem Wasser aufgegossen. Die enthaltenden Schleimstoffe legen sich wie eine Art schützender Film über die Schleimhaut in Mund und Rachen.


Geführte Wildkräuter-Wanderungen

Solltest du dir mit den Pflanzen unsicher sein oder möchtest du dein Wildkräuter-Wissen weiter ausbauen, dann empfehle ich dir eine geführte Wildkäuterwanderung. Experten zeigen dir nicht nur die Fundorte der wertvollen Wildkräuter, sondern geben dir auch wertvolle Tipps, wie du die Pflanzen verwenden kannst.

https://www.murnau.de/de/kraeuterwanderungen-seminare.html?seitboxPreview=true

Weiterführende Quellen & Literatur:

münchen.de: Staffelsee im Umland von München, Alle wichtigen Informationen, https://www.muenchen.de/freizeit/orte/130910.html (Abgerufen 01/2022)

DasBlaueLand.de: Staffelsee, 2015, https://www.dasblaueland.de/Natur-erleben/Seen/Staffelsee3 (Abgerufen 01/2022)

https://www.murnau.de/de/kraeuterwanderungen-seminare.html?seitboxPreview=true (Abgerufen 01/2022)

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